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Urumqi – Männer mit einer sexuellen Funktionsstörung haben offenbar ein höheres Risiko für Prostatakrebs und auch höhere PSA-Werte als Männer ohne sexuelle Dysfunktion. Zu diesem Ergebnis kommt eine Metaanalyse von 20 Studien mit mehr als 200.000 Teilnehmern im Journal of Sexual Medicine (2023; DOI: 10.1093/jsxmed/qdac025).
„Ob es eine Verbindung zwischen sexueller Dysfunktion und Prostatakrebs gibt, ist umstritten“, schreibt die Forschungsgruppe um Diliyaer Dilixiati vom Department of Urology am First Affiliated Hospital of Xinjiang Medical University, Urumqi, China. „Unsere Metaanalyse sollte zeigen, ob Männer definitiv häufiger an einem Prostatakarzinom erkranken, wenn sie eine sexuelle Funktionsstörung haben.“
Die gepoolte Auswertung der 20 Studien mit insgesamt 215.626 Teilnehmern ergab: Im Vergleich zu Kontrollen ohne sexuelle Funktionsstörung hatten Männer mit einer sexuellen Dysfunktion ein um das 1,62-Fache höheres Risiko für Prostatakrebs (OR 1,62 [95-%-KI 1,77-2,23]; p=0,003).
Auch die PSA-Werte waren höher, nicht aber das Prostatavolumen
Die Patienten mit einer sexuellen Dysfunktion hatten zudem höhere PSA-Werte als die Kontrollen. Die standardisierte mittlere Differenz (SMD) betrug 0,07 (95-%-KI 0,00-0,13; p=0,041).
Aber es gab keine Assoziation zwischen sexueller Dysfunktion und Prostatavolumen (SMD 0,03 [95-%-KI -0,05 bis 0,11] p=0,122).
Möglicherweise gilt es nur für erektile Dysfunktion
Die Autoren um Dilixiati merken an, dass sich die meisten der in die Metaanalyse eingeschlossenen Studien auf erektile Dysfunktion fokussiert hätten. Ob eine entsprechende Assoziation mit dem Prostatakrebsrisiko auch bei anderen sexuellen Funktionsstörungen des Mannes besteht, lässt sich deshalb nicht mit Sicherheit beantworten.
Sie betonen, dass „die Ergebnisse auf ein höheres Prostatakrebsrisiko bei Männern mit sexueller Funktionsstörung hindeuten“, aber auch, dass basierend auf den vorliegenden Daten kein kausaler Zusammenhang angenommen werden dürfe. „Es sollten weitere langfristige Studien durchgeführt werden, die unsere vorläufigen Ergebnisse bestätigen.“ © nec/aerzteblatt.de