In Deutschland haben im vergangenen Jahr so viele Männer einen Arzt kontaktiert wie seit Jahren nicht. Das ist das Ergebnis einer Datenanalyse der KKH Kaufmännische Krankenkasse. 2021 nahmen demnach bundesweit 87,2% der KKH-versicherten Männer ambulante Versorgung in Anspruch – egal ob beim Allgemein- oder Fachmediziner. 2020 waren es hingegen knapp 85%, 2017 nur 83,8%.
Eingeholt haben die Männer die Frauen trotz des Anstiegs aber noch nicht: Nach wie vor kontaktieren deutlich mehr Frauen einen Mediziner. Darüber hinaus war auch bei ihnen die Quote 2021 mit 94,4% im Vergleich zu den Vorjahren am höchsten, das Plus aber nicht so groß wie bei den Männern: 2020 suchten 93,5% der KKH-versicherten Frauen ärztlichen Rat, 2017 waren es 93,6%.
Frauen gehen häufiger zum Arzt
Im Bundesländervergleich zeigt sich, dass überall in der Republik weniger Männer zum Arzt gehen als Frauen. In Bremen haben 2021 die wenigsten Männer ambulante medizinische Hilfe in Anspruch genommen (84,2%), im Saarland hingegen die meisten (90,8%).
Frauen haben im vergangenen Jahr auch häufiger eine ambulante ärztliche Versorgung in Anspruch genommen: laut KKH-Daten im Schnitt zehnmal, Männer hingegen sechsmal. Einer der Gründe für diese Geschlechter-Schere sind die Besuche vorwiegend jüngerer Frauen in gynäkologischen Praxen, etwa zur Früherkennung von Gebärmutterhalskrebs, zur Verhütungsberatung oder Schwangerschaftsvorsorge: So kontaktierten bundesweit etwa gut 92% der Frauen zwischen 25 und 29 Jahren einen Mediziner, aber nur knapp 79% der gleichaltrigen Männer. Bis zu einem Alter von 14 Jahren hingegen sind nahezu gleich viele Mädchen und Jungen beim Arzt anzutreffen. Und auch ab dem Rentenalter gleicht sich die Inanspruchnahme ambulanter ärztlicher Versorgung von Frauen und Männern wieder an.
Regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen ratsam
Nicht wegen jeder Kleinigkeit ist ein Arztbesuch notwendig. Doch mit regelmäßigen Vorsorgeuntersuchungen können Patienten Erkrankungen vorbeugen beziehungsweise den Erfolg einer Therapie sichern. Dies gilt auch während der Corona-Pandemie, denn es gibt andere ernste Erkrankungen, bei denen eine rechtzeitige Diagnose lebensrettend sein kann.
Quelle: Kaufmännische Krankenkasse (KKH)