Original Titel:
Presenting stage and risk group in men dying of prostate cancer
Kurz & fundiert
- Wissenschaftler analysierten die Daten von 1 256 Männern, die an Prostatakrebs starben
- Die meisten der Verstorben wiesen zum Zeitpunkt der Diagnose Metastasen, befallenen Lymphknoten oder einen Hochrisiko-Prostatakrebs auf
- Die Ergebnisse verdeutlichen noch einmal die Wichtigkeit, Prostatakrebs bereits im frühen Stadium zu diagnostizieren
DGP –Wissenschaftler analysierten die Daten von allen Männern, die zwischen 2013 und 2015 in British Columbia (Kanada) an Prostatakrebs starben. Die große Mehrheit hatte zum Zeitpunkt der Diagnose bereits Metastasen, befallenen Lymphknoten oder einen Hochrisiko-Prostatakrebs.
Prostatakrebs ist eine häufige Todesursache. Dennoch ist das Prostatakrebs-Screening umstritten, da die meisten Männer mit Prostatakrebs nicht an diesem sterben. Doch wer stirbt an Prostatakrebs? Wissenschaftler aus Kanada untersuchten, welche Tumoreigenschaften (Stadium, Risikogruppen) all die Patienten, die in British Columbia zwischen 2013 und 2015 an Prostatakrebs starben, zum Zeitpunkt der Diagnose aufwiesen.
Wissenschaftler analysierten die Daten von Patienten, die an Prostatakrebs starben
Die Wissenschaftler nutzten für ihre Studie eine Krebsdatenbank von British Columbia, um alle Patienten aus British Columbia zu identifizieren, die zwischen Januar 2013 und Dezember 2015 an Prostatakrebs starben. Insgesamt lagen ihnen die Daten von 1 256 Verstorbenen vor. Die Wissenschaftler analysierten die Patienten-, Behandlungs- und Tumoreigenschaften der Patienten und stuften diese in Risikogruppen ein. Entscheidend für ihre Auswertung waren das Stadium und die Risikogruppe zum Zeitpunkt der Diagnose.
Die meisten Verstorbenen hatten zum Zeitpunkt der Diagnose Metastasen oder einen Hochrisiko-Prostatakrebs
Die Patienten, die an Prostatakrebs starben, gehörten zum Zeitpunkt der Diagnose zu folgenden Stadien/Risikogruppen:
- 32 % metastasierter Prostatakrebs
- 3 % Lymphknotenbefall
- 39 % lokal begrenzter Prostatakrebs mit hohem Risiko
- 9 % lokal begrenzter Prostatakrebs mit mittlerem Risiko
- 4 % lokal begrenzter Prostatakrebs mit niedrigem Risiko
- 6 % lokal begrenzter Prostatakrebs (nicht weiter spezifiziert)
- 7 % Stadium und Risikogruppe unbekannt
Die meisten Verstorbenen (mehr als 80 % der Verstorbenen mit bekannter Risikogruppe) wiesen somit zum Zeitpunkt der Diagnose entweder einen lokal begrenzten Hochrisiko-Prostatakrebs, einen Lymphknotenbefall oder Metastasen auf. Die mediane Überlebenszeit (von Diagnose bis zum Tod) lag bei Patienten mit lokal begrenzten Prostatakrebs mit niedrigem Risiko bei 12 Jahren, bei Patienten mit lokal begrenzten Prostatakrebs mit mittlerem Risiko bei 10 Jahren, bei Patienten mit lokal begrenzten Hochrisiko-Prostatakrebs bei 6,5 Jahren, bei Patienten mit Lymphknotenbefall bei 4 Jahren und bei Patienten mit Metastasen bei 1,7 Jahren. Die meisten Patienten, die in British Columbia an Prostatakrebs starben, hatten zum Zeitpunkt der Diagnose bereits Metastasen, Lymphknotenbefall oder einen Hochrisiko-Prostatakrebs. Dies verdeutlicht noch einmal die große Bedeutung von Untersuchungen zur Früherkennung. Denn nur so kann der Prostatakrebs bereits im frühen Stadium diagnostiziert werden.
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