Original Titel:
Inflammatory bowel disease and prostate cancer risk: A systematic review
Kurz & fundiert
- Wissenschaftler führten einen systematischen Review zu Thema „Risiko für Prostatakrebs bei Männern mit CED“ durch
- 7 der 9 geeigneten Studien fanden einen Zusammenhang zwischen CED und einem erhöhten Prostatakrebs-Risiko
DGP – Mehrere Studien weisen darauf hin, dass Männer mit CED ein erhöhtes Risiko für Prostatakrebs haben. Dies stellten Wissenschaftler in einem systematischen Review fest.
Patienten mit einer chronischen Erkrankung können ein erhöhtes Risiko für weitere Erkrankungen haben. Patienten mit einer chronisch entzündlichen Darmerkrankung (CED) haben beispielsweise ein erhöhtes Risiko für Darmkrebs. Mehrere Studien deuteten darauf hin, dass bei ihnen auch das Risiko Prostatakrebs erhöht ist. Ein internationales Forscherteam sichtete die aktuelle Datenlage zu dieser Thematik.
Wissenschaftler suchten nach Studien zum Thema „Prostatakrebs bei CED“
Die Wissenschaftler suchten bei PubMed und Web of Science nach Studien, die die Inzidenz von Prostatakrebs bei Patienten mit CED untersuchten. Sie fanden insgesamt 9 Studien, die die Daten von 205 037 Männern beinhalteten.
Vermutlich höheres Prostatakrebs-Risiko bei CED
2 der 9 Studien betrachteten CED-Patienten allgemein, also sowohl Patienten mit Colitis ulcerosa als auch Patienten mit Morbus Crohn. Sie kamen zu dem Ergebnis, dass Männer mit CED ein erhöhtes Prostatakrebs-Risiko hatten. 5 weitere Studien, die jedoch Männer mit Morbus Crohn (1 Studie) und Colitis ulcerosa (4 Studien) getrennt voneinander betrachteten, kamen zum selbigen Ergebnis. Andererseits zeigten zwei Studien ein geringeres Prostatakrebs-Risiko bei Männern mit Colitis ulcerosa und bei CED-Patienten, die mit Aminosalicylaten behandelt wurden.
Männer mit CED schienen somit ein größeres Risiko für Prostatakrebs aufzuweisen. Es könnte daher sinnvoll sein, bei ihnen das Prostatakrebs-Screening früher zu beginnen.
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