Original Titel:
The Effect of Vitamin D Supplementation on Prostate Cancer: A
Systematic Review and Meta-Analysis of Clinical Trials
DGP – Vitamin D werden viele positive Eigenschaften zugeschrieben. Bei Prostatakrebs schien eine Nahrungsergänzung mit Vitamin D jedoch nicht zu helfen. Zu diesem Schluss kamen Wissenschaftler, nachdem sie mehrere Studien zu dieser Thematik sichteten.
Vitamin D steht schon lange im Verdacht, einen Einfluss auf Krebserkrankungen zu haben. So zeigte eine kürzlich veröffentlichte Studie beispielsweise, dass Darmkrebs-Patienten mit einer besseren Vitamin-D-Versorgung (höhere 25(OH)D-Konzentrationen im Blut) eine bessere Prognose hatten (Studie von Maalmi und Kollegen, 2018 in der medizinischen Fachzeitschrift Nutrients veröffentlicht). Gilt das auch für Prostatakrebs? Verbessert die Nahrungsergänzung mit Vitamin D die Prognose von Prostatakrebs-Patienten? Diese Fragen stellten sich Wissenschaftler aus dem Irak und Kanada und fertigten eine Übersichtsarbeit zu dieser Thematik an.
Wissenschaftler suchten nach Studien, die sich bereits mit der Thematik befasst hatten
Die Wissenschaftler suchten in internationalen Datenbanken nach Studien, die sich mit dem Einfluss von Vitamin-D-Nahrungsergänzungsmitteln auf Prostatakrebs beschäftigt hatten und die bis September 2017 veröffentlicht wurden. Sie fanden 22 Studien, die ihren Ansprüchen genügten und in die Analyse miteinbezogen wurden.
Prostatakrebs-Patienten schienen nicht von einer Vitamin-D-Nahrungsergänzung zu profitieren
Bei der Auswertung der Studien, in denen Patienten entweder eine Nahrungsergänzung mit Vitamin D oder ein Placebo bekamen (6 Studien), konnten die Wissenschaftler keine Unterschiede bezüglich des Sterberisikos zwischen den beiden Patientengruppen feststellen. Und auch auf Veränderungen des PSA (prostataspezifisches Antigen)-Wertes schien eine Vitamin-D-Nahrungsergänzung keinen Einfluss zu haben. Was unerwünschte Ereignisse anging, so traten Übelkeit und Geschmacksverlust bei Patienten mit Vitamin-D-Nahrungsergänzung häufiger auf als bei Patienten mit Placebo. Die anderen 16 Studien wurden ohne eine Vergleichsgruppe durchgeführt. Hier machte es den Anschein, dass sich die Nahrungsergänzung mit Vitamin D positiv auf den PSA-Wert auswirkte. 19 % der Patienten zeigten am Ende der Behandlung eine PSA-Wert-Reduktion von mindestens 50 %.
Die Wissenschaftler schlussfolgerten aus den Ergebnissen, dass die Patienten nicht von einer Nahrungsergänzung mit Vitamin D profitierten. Das äußerte sich dadurch, dass keine nennenswerten Unterschiede zwischen Patienten mit Vitamin D und Patienten mit einem Placebo beobachtet werden konnten. Eine solche Nahrungsergänzung sollten den Patienten somit nicht empfohlen werden.
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