Original Titel:
Coffee consumption and risk of prostate cancer: a systematic review and meta-analysis
Kurz & fundiert
• Systematische Recherche und Meta-Analyse
• Höherer Kaffeekonsum signifikant mit niedrigerem Prostatakrebsrisiko verbunden
• Linearer Trend zwischen der Erhöhung des Kaffeekonsums und Verringerung des Prostatakrebsrisikos
DGP – In einer systematischen Recherche mit Meta-Analyse haben Wissenschaftler einen statistischen Zusammenhang zwischen erhöhtem Kaffeekonsum und einer Minderung des Prostatakrebsrisikos festgestellt.
Manche Inhaltsstoffe von Kaffee, wie Koffein oder die als Antioxidantien wirkende Kaffee- und Chlorogensäure, haben einen potenziellen Einfluss auf die Krebsentstehung, und es wurden bereits Assoziationen zwischen Kaffeekonsum und verminderten Leber-, Darm- und Brustkrebsrisiko festgestellt. Was Prostatakrebs betrifft, haben Studien jedoch bislang inkonsistente Ergebnisse geliefert.
Daher haben Wissenschaftler in einer Meta-Analyse mit aktuellen Studien den Zusammenhang zwischen Kaffeekonsum und Prostatakrebsrisiko bei männlichen Erwachsenen untersucht. Für die Analyse wurden die medizinisch-wissenschaftlichen Datenbanken PubMed, Web of Science und Embase nach entsprechenden Studien, die bis September 2020 publiziert wurden, durchsucht. 16 Kohortenstudien mit insgesamt 57 732 Prostatakrebsfällen wurden inkludiert. Die Analyse der Ergebnisse erfolgte unter Einteilung in lokal begrenzenten, fortgeschrittenen und letalen Prostatakrebs. Es wurde jeweils das 95 % Konfidenzintervall (95 % KI) des Risikoverhältnisses (risc ratio, kurz RR) gebildet.
Niedrigeres Prostatakrebsrisiko mit höherem Kaffeekonsum
Der Vergleich von hohem Kaffeekonsum mit der geringsten Stufe von Kaffeekonsum ergab ein gepooltes Risikoverhältnis von 0,91 (95 % KI: 0,84 – 0,98, I2 = 53,2 %). Für lokal begrenzenten Prostatakrebs wurde ein Risikoverhältnis von 0,93 (95 % KI: 0,87 – 0,99), für fortgeschrittenen Prostatakrebs ein Risikoverhältnis von 0,88 (95 % KI: 0,71 – 1,09) und für letalen Prostatakrebs ein Risikoverhältnis von 0,84 (95 % KI: 0,66 – 1,08) festgestellt.
Die Wissenschaftler stellten einen signifikanten linearen Trend (p = 0,006) zwischen der Erhöhung des Kaffeekonsums und einem abnehmenden Prostatakrebsrisiko fest, mit einem Risikoverhältnis von 0,988 (95 % KI: 0,981 – 0,995) für jede Erhöhung des täglichen Kaffeekonsums um eine Tasse.
Linearer Zusammenhang zwischen Erhöhung des Kaffeekonsums und abnehmenden Prostatakrebsrisiko
Die Autoren der Studie schlussfolgerten, dass zwar ein statistischer Zusammenhang nachgewiesen wurde, verantwortliche Wirkstoffe im Kaffee und zugrundeliegende Mechanismen jedoch noch in weiteren Studien untersucht werden müssen, um einen kausalen Zusammenhang zu bestätigen.
© Alle Rechte: DeutschesGesundheitsPortal / HealthCom