Berlin – Etwa 492.000 Menschen sind 2016 in Deutschland neu an Krebs erkrankt. Das geht aus einer Schätzung des Robert-Koch-Instituts (RKI) hervor, die heute in Berlin vorgestellt wurde. Die häufigsten bösartigen Tumoren betrafen die Brust (68.900 Neuerkrankungen), die Prostata (58.800), den Dickdarm (58.300) und die Lunge (57.500).
Für 2020 prognostizieren die Experten eine Zunahme der Neuerkankungen auf etwa 510.000 Fälle. „Erfreulicherweise beobachten wir für viele Krebsarten eher rückläufige Erkrankungsraten, aber trotzdem steigt die Gesamtzahl der Krebserkrankungen aufgrund der Alterung der Gesellschaft“, sagte RKI-Präsident Lothar Wieler.
In den mittlerweile 12. Bericht „Krebs in Deutschland“ flossen Daten von Krebsregistern aller Bundesländer ein. Die Zahlen beruhen auf Schätzungen, da die einzelnen Register zu einem unterschiedlichen Grad vollzählig sind, wie es vom RKI hieß.
Einen Anstieg von Neuerkrankungen und Sterbefällen registrierten die Fachleute für Dünndarmkrebs und Analkrebs. Beide Tumorarten sind selten.
Die Zahlen zum zumeist nicht lebensbedrohlichen hellen Hautkrebs sind in der Gesamtzahl der Krebsneuerkrankungen nicht enthalten, aber in einem eigenen Kapitel dokumentiert. Demnach wurde bei etwa 230.000 Menschen 2016 eine nicht-melanotische Hautkrebsform diagnostiziert, etwa 1.000 Menschen starben daran.
„Krebs in Deutschland“ wird alle zwei Jahre veröffentlicht. Alle fünf Jahre, zum nächsten Mal 2021, veröffentlicht das RKI einen umfassenden Bericht zum Krebsgeschehen in Deutschland. © dpa/aerzteblatt.de