TRUS-Biopsie mit Negativbefund: Übersehener Prostatakrebs erhöht nicht die Mortalität

Prostata-Stanzbiopsie über ein Template. Grafik: bilderzwerg – stock.adobe.com

Männer, bei denen eine erste per transrektalem Ultraschall (TRUS) gesteuerte Biopsie negativ ausfällt, haben dennoch eine deutlich höhere Prostatakarzinominzidenz als die Allgemeinbevölkerung. Das Risiko, an Prostatakrebs zu sterben, liegt bei ihnen aber unter dem Durchschnitt.

Das zeigt eine populationsbasierte Kohortenstudie aus Dänemark, die alle Männer mit negativer TRUS-Biopsie in Dänemark von 1995 bis 2016 einschloss, insgesamt waren es 37.231, und sie mit der dänischen Allgemeinbevölkerung verglich.

Die bis zur Datenzensur vergangene Zeit betrug median 11 Jahre und 4434 Männer wurden für mehr als 15 Jahre nachbeobachtet. Die um Alter und Kalenderjahr korrigierte standardisierte Prostatakrebsinzidenz lag bei 5,2 (95%-Konfidenzintervall [KI] 5,1–5,4) und die standardisierte korrigierte prostatakrebsspezifische Mortalitätsrate betrug 0,74 (95 %-KI 0,67–0,81). Die Schätzungen unterschieden sich zwischen den Altersgruppen (p<0,001 für beide), jüngere Männer hatten eine höhere standardisierte Prostatakrebsinzidenz und prostatakrebsspezifische Mortalitätsrate.

Das onkologische Risiko übersehener Krebserkrankungen bei der initialen TRUS-gesteuerten Biopsie sei offenbar niedrig, schlussfolgern die Autoren. Versuche, die Sensitivität der initialen Biopsie zu erhöhen, seien deshalb ungerechtfertigt. Noch dazu sei das aktuelle Follow-up nach einer nichtmalignen Biopsie wahrscheinlich übermäßig aggressiv, speziell bei Männern über 60 Jahren, ergänzen sie.

(nec)

Quelle

Stroomberg HV et al. Standardized prostate cancer incidence and mortality rates following initial non-malignant biopsy result. BJU Int 202;132(2):181–187.