Sehr geringes Prostatakrebsrisiko bei PSA-Basiswert <1,5 ng/ml mit 45 Jahren

Männer mit einem Ausgangswert des Prostataspezifischen Antigens (PSA) von <1,5 ng/ml im Alter von 45 Jahren haben ein sehr geringes Risiko, dass bei ihnen in den folgenden 5 Jahren Prostatakrebs (PCa) detektiert wird. Dies ergeben Daten der deutschen PROBASE-Studie zum risikoadaptierten Screening auf PCa.

PROBASE ist eine bevölkerungsbasierte Studie, bei der PSA-Messungen bei Männern ab dem Alter von 45 Jahren durchgeführt wurden. Ziel ist es, durch risikoadaptiertes Screening Schäden durch häufige Nachuntersuchungen zu reduzieren, insbesondere bei Männern mit geringem PCa-Risiko.

Von 23.301 Männern, die ihren ersten PSA-Test im Alter von 45 Jahren erhielten, hatten 0,79% einen PSA-Wert ≥3 ng/ml. Unter den 89% der Männer, deren PSA-Ausgangswert <1,5 ng/ml lag, hatten bei einer erneuten Testung nach 5 Jahren nur 0,45% einen PSA-Wert ≥3 ng/ml. Im Gegensatz dazu war der Wert bei 13% der Patienten mit einem PSA-Ausgangswert von 1,5–3 ng/ml bei einer 2-jährlichen Testung innerhalb der nächsten 4 Jahre auf ≥3 ng/ml angestiegen. Die Inzidenz von PCa in nachfolgenden Screeningrunden nahm mit steigendem PSA-Basiswert zu: von 0,13 pro 1000 Personenjahre bei Männern mit einem anfänglichen PSA-Wert von <1,5 ng/ml auf 8,0 pro 1000 Personenjahre bei Männern mit einem PSA-Wert von 1,5–3,0 ng/ml.

Aus der Analyse folgern die Autoren um Prof. Peter Albers von der Klinik für Urologie am Universitätsklinikum Düsseldorf, dass bei Männern mit einem PSA-Basiswert <1,5 ng/ml mit 45 Jahren in den nächsten 5 Jahren kein weiterer PSA-Test nötig sei. Als Einschränkung nennen sie die bisher kurze Nachbeobachtungszeit von nur 5 Jahren.

(ms)

Biermann Medizin