Können Patienten nach einer robotergestützten laparoskopischen Prostatektomie (RALP) am gleichen Tag entlassen werden? Urologen vom Royal Gwent Hospital in Newport (Wales, Großbritannien) berichten in „BJU International“ über gute Erfahrungen in Bezug auf Durchführbarkeit, Sicherheit und Patientenakzeptanz.
Zwischen 06/2015 und 12/2021 unterzogen sich insgesamt 180 ausgewählte, konsekutive Patienten einer RALP, mit der Absicht, bereits am Tag der Operation nach Hause zu gehen. Die Eingriffe wurden von zwei Urologen durchgeführt. Zur intensivierten Betreuung der Patienten setzte die Klinik ein spezielles Programm ein (Enhanced Recovery After Surgery, ERAS).
Von 180 Patienten konnten 169 (93,8%) noch am Tag der Operation erfolgreich entlassen werden. Das mittlere Alter betrug 63 Jahre (Bereich: 44–74). Die mittlere Konsolenzeit belief sich auf 97 (61–256) Minuten und der Blutverlust lag bei 200 (20–800) ml. Die pathologischen Resektionsergebnisse waren: pT2 69,4%, pT3a 24,4% und pT3b 6,5%. In Bezug auf die Gleason-Grad-Gruppe (GGG) hatten 25,9% GGG 1, 65,7% GGG 2–3 und 8,4% GGG 4–5. Positive Absetzungsränder waren in 25 Fällen (14,7%) vorhanden, davon 18 (15,5%) in pT2-Fällen und 7 (13,4%) in pT3-Fällen. Es gab keine frühen biochemischen Rezidive, definiert als PSA >0,2 ng/ml innerhalb von <90 Tagen. Die 30-Tage-Wiederaufnahmerate betrug 3%. Insgesamt traten 13 Frühkomplikationen (0–30 Tage) auf, davon 5 mit Clavien-Dindo-Grad ≥3. Keine dieser Komplikationen wäre jedoch vermieden worden, wenn der Patient in der ersten postoperativen Nacht im Krankenhaus geblieben wäre, versichern die Autoren. Von 121 aufeinanderfolgenden Patienten schickten 107 (88%) einen Zufriedenheitsfragebogen zurück. 92% der Befragten gaben an, dass sie die Genesung zu Hause bevorzugen würden, und 94% konstatierten, dass sie sich bereit fühlten, nach Hause zu gehen.
„Durch die robotergestützte laparoskopische Prostatektomie in Kombination mit einem ERAS-Programm können Patienten noch am Tag ihrer Operation sicher nach Hause entlassen werden“, resümieren die Urologen. Dies sei eine praktikable, bei den Patienten sehr beliebte Option, bei der Morbidität und onkologische Ergebnisse ähnlich ausfielen wie bei einem Krankenhausaufenthalt mit Übernachtung.
(ms)
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