Neuen, mikrochirurgische Operationstechniken zur Behandlung sekundärer Lymphödeme nach Krebstherapien

Das Konzept der Lymphgefäßtransplantation mit Verwendung von Lymphgefäßen vom patienteneigenen OS zur Überbrückung der Axillar/Schulterregion bis zu einem Lymphgefäß/Lymphknoten des Halses ist vergleichbar mit dem Konzept der Herzbypässe, die heute aus unseren Behandlungsmöglichkeiten nicht mehr wegzudenken sind.

Zur Wiederherstellung des Lymphabflusses aus einem sek. lymphatisch geschwollenen Bein ist die Operationstechnik direkt zu vergleichen mit einem Cross-over Bypass in der Gefäßchirurgie.

In der Literatur u. im Internet finden Sie die Konzeptbeschreibung unter: „Lymphgefäßtransplantation nach Baumeister“.

Bei ca. 30 % der betroffenen Patientinnen reicht zur Wiederherstellung des Lymphabflusses die alleinige Lymphgefäßtransplantation/-transposition, bei der derzeit noch überwiegenden Anzahl der Patienten/innen muss anschließend noch eine Reduktion des aufgestauten Fettgewebes mittels Liposuktion auf den Umfang der gegenseitigen Extremität erfolgen.

Diese neuen, mikrochirurgische OP-Techniken und die Liposuktion der durch Tumorbehandlung sekundär geschädigten Extremität sind entsprechend den AWMF S2k Leitlinien zur Diagnostik und Therapie der Lymphödeme (AWMF Reg.-Nr. 058-001 aus Mai 2017) speziell indiziert bei 

Lymphödemen nach:         

                                        Mammakarzinomen,

                                        Gebärmutterhals-, Gebärmutter-, Eierstock-, Harnblasen-, Vulva-

                                        Prostata- und Peniskarzinomen

                                        Melanomen an den Extremitäten

Alle 3 Operationstechniken haben seit 2021 eine DRG(auch die Liposuktion in diesen Fällen) und werden deshalb ohne Antrag von allen gesetzlichen Krankenkassen und Krankenversicherer im Rahmen der Tumornachsorge bezahlt.

WEITERFÜHRENDE INFOS UNTER: https://www.lymphverein.de/operative_therapie.html