
US-amerikanische Urologen haben einen erstaunlichen Zusammenhang hergestellt: Eine Vergrößerung der Prostata kann Schutz vor fortgeschrittenen Prostatakrebs-Stadien und positiven Absetzungsändern bieten.
Obwohl der chirurgische Eingriff eine Herausforderung darstellt, können den Ergebnissen zufolge bei Patienten mit einem geringen bis mittleren Risiko durchweg günstige onkologische Ergebnisse erzielt werden.
Ein großes Prostatavolumen bedeutet normalerweise bei der roboterassistierten Prostatektomie erhebliche Herausforderungen, darunter eingeschränkte Mobilität und Visualisierung. Zain Abedali von der Indiana University School of Medicine in Indianapolis (USA) und seine Coautoren wollten daher die Auswirkung des Prostatavolumens als kontinuierliche Variable auf krebsspezifische Ergebnisse bewerten.
Dazu untersuchten die Urologen retrospektiv 3425 Patienten mit lokalisiertem Prostatakrebs, die sich einer roboterassistierten Prostatektomie unterzogen. Sie sammelten eine Reihe präoperativer, operativer und postoperativer Variablen, darunter pathologisches Stadium, Status der Absetzränder und Auftreten eines biochemischen Rezidivs (BCR).
Die mediane Nachbeobachtungszeit betrug 52 Monate (Interquartile Range [IQR] 18–95). 37,4% der Patienten hatten ein endgültiges pathologisches Stadium ≥T3, bei 21,2% lagen positive Schnittränder vor und 24,7% der Patienten erlitten ein BCR. Die Prostatagröße war ein signifikanter Prädiktor für alle 3 relevanten Ergebnisse. Eine zunehmende Prostatagröße schützte sowohl vor einem höheren pathologischen Stadium als auch vor positiven Absetzungsrändern (Odds Ratio 0,989 bzw. 0,990; p<0,001). Mit zunehmender Drüsengröße stieg das Risiko von BCR aber geringfügig an (Hazard Ratio 1,006; p<0,001). Diese Ergebnisse waren für Patienten mit Prostatakrebs der Gleason-Gradgruppen 1 und 2 am signifikantesten.
(ms)
Web: doi.org/10.1002/pros.24743