Fortgeschrittenes metastasiertes Prostatakarzinom: Maximal gezielte Therapie mit Radionukliden

Dtsch Arztebl 2023; 120(9): [4]

Foto: kolyadzinskaya stock.adobe.com

Das prostataspezifische Membranantigen PSMA, das keine andere Zelle des Körpers auf seiner Oberfläche trägt, ermöglicht eine maximal gezielte Therapie des Prostatakarzinoms (Abbildung). Dafür wird das radioaktive Nuklid Lutetium-177 an einen Carrier gebunden, der spezifisch am PSMA-Rezeptor andockt. Die maligne Zelle wird durch die Radioaktivität geschädigt; auch kleinste und noch nicht sichtbare Metastasen werden so erreicht. Zellen ohne PSMA-Antigen werden nicht attackiert. Das Universitätsklinikum Rostock ist eines der wenigen Zentren deutschlandweit, an dem die Therapie bereits durchgeführt wird. In einer Kooperation des Helmholtz-Zentrums Dresden-Rossendorf und der Palacký-Universität Olmütz (Tschechien) wird daran gearbeitet, die Aufenthaltsdauer des Radionuklids im Körper zu verlängern. Dafür wird Actinium-225 im Tiermodell nicht nur an den PSMA-spezifischen Carrier gebunden, sondern auch an Albumin (Theranostics 2022; 12; DOI:10.7150/thno.78043). Dadurch wird das Molekül vergrößert, die Ausscheidung hinausgezögert. Allerdings wird dadurch das Strahlenrisiko erhöht. SuK