19. Februar 2021
Nach nur zwei Screening-Zyklen reduziert sich das Risiko eines fortgeschrittenen Prostatakarzinoms (PCa), so eine aktuelle Auswertung des finnischen Teils der ERSPC-Studie.
Die europäische randomisierte Studie zum Screening auf Prostatakrebs (ERSPC) hat eine 20-prozentige Verringerung der Mortalität an PCa durch PSA-basiertes Screening gezeigt. Darüber hinaus hat sich gezeigt, dass das Screening das Risiko eines fortgeschrittenen PCa verringert. Ziel der aktuellen Studie war es, die Auswirkungen der Screening-Teilnahme auf die PCa-Inzidenz nach Risikogruppen zu analysieren.
Die Teilnehmer am Screening-Arm des finnischen Teils der Studie (FinRSPC, 31.867 Männer) wurden zeitabhängig nach Screening-Teilnahme klassifiziert. Anfänglich wurden alle Männer im Screening-Arm bis zur ersten Screening-Teilnahme als Nicht-Teilnehmer angesehen. Sie blieben dann bis zum zweiten Screening in der Gruppe mit einem Screening und in ähnlicher Weise in der Gruppe mit zwei Screenings für die mögliche dritte Runde. Der Kontrollarm bildete die Referenzgruppe. Das Follow-up begann mit der Randomisierung und endete zum Zeitpunkt der Diagnose von PCa, Auswanderung oder Ende 2015. PCa-Fälle wurden gemäß den Definitionen der European Association of Urology (EAU) in Risikogruppen unterteilt.
Die Inzidenz von PCa mit geringem Risiko stieg mit der Anzahl der Screennings, während in Fällen mit mittlerem Risiko und hohem Risiko kein eindeutiger Zusammenhang mit der Teilnahme festgestellt wurde. Bei Patienten mit fortgeschrittenem PCa war die mindestens zweimalige Teilnahme am Screening mit einem geringeren Risiko verbunden.
Ein einzelner PSA-Test zeigte also keinen Nutzen in Bezug auf die PCa-Inzidenz. Wiederholtes Screening sei erforderlich, um Screening-Vorteile zu erzielen, so die Autoren.
Publikation:
Pakarainen T, Nevalainen J, Talala K et al. Number of screening rounds attended and incidence of high‐risk prostate cancer in the Finnish Randomized Study of Screening for Prostate Cancer (FinRSPC). Cancer 2021 Jan 15;127(2):188-192.