Original Titel:
Family history in primary hormone therapy for prostate cancer: Analysis from a community-based multi-institutional Japan-wide database
Kurz & fundiert
- Wissenschaftler verglichen Prostatakrebs-Patienten ohne Prostatakrebs in der Familie mit Patienten mit familiärer Vorbelastung
- Patienten mit Prostatakrebs in der Familie waren jünger
- Die Prognose und klinisch-pathologische Eigenschaften unterschieden sich nicht zwischen den Patientengruppen
- Bei der Subgruppen-Analyse stellten die Wissenschaftler jedoch fest, dass Patienten, die zum Zeitpunkt der Diagnose einen PSA-Wert von < 100 ng/ml aufwiesen, ein besseres allgemeines Überleben hatten, wenn bei ihnen Prostatakrebs in der Familie lag
DGP – Spielt es für die Prognose von Prostatakrebs-Patienten, die sich einer Hormontherapie unterziehen, eine Rolle, ob es sich um einen sporadischen oder familiären Prostatakrebs handelt? Diese Frage stellten sich Wissenschaftler aus Japan und kamen zu dem Schluss, dass die Prognose bei beiden Patientengruppen ähnlich war.
Prostatakrebs kann sowohl sporadisch als auch familiär gehäuft auftreten. Doch macht dies einen Unterschied für die Prognose der Patienten? Wissenschaftler aus Japan verglichen die Prognose von Prostatakrebs-Patienten mit und ohne weiteren Prostatakrebsfällen in der Familie. Hierbei beschränkten sie sich auf Patienten, die sich einer Hormontherapie unterzogen.
Prostatakrebs-Patienten wurden nach ihrer familiären Vorbelastung in zwei verschiedene Gruppen eingeteilt
Die Wissenschaftler nutzen eine spezielle Datenbank, um an die Daten von Prostatakrebs-Patienten zu gelangen, die eine Hormontherapie erhielten. Bei 13 346 dieser Patienten lagen Informationen dazu vor, ob bei ihnen Prostatakrebs in der Familie lag. Diese Patienten wurden in die Analyse einbezogen. Je nachdem, ob die Patienten Prostatakrebs in der Familie hatten (220 Patienten; 1,6 %) oder nicht (13 126 Patienten; 98,4 %), wurden sie in zwei verschiedenen Gruppen eingeteilt. Die Wissenschaftler verglichen das allgemeine Überleben der beiden Patientengruppen.
Ähnliche Prognose beim sporadischen und familiären Prostatakrebs
Auffällig war, dass Patienten mit Prostatakrebs in der Familie jünger waren als die Patienten, von denen kein Familienmitglied ebenfalls an Prostatakrebs erkrankt war. Klinisch-pathologische Eigenschaften und die Prognose waren hingegen bei den beiden Gruppen vergleichbar. Wenn nur die Patienten betrachtet wurden, die zum Zeitpunkt der Diagnose einen PSA-Wert von weniger als 100 ng/ml aufwiesen, fiel auf, dass familiärer Prostatakrebs mit einem besseren allgemeinen Überleben zusammenhing. Gleiches galt, wenn nur die Patienten in die Analyse einbezogen wurden, die dem Japan Cancer of the Prostate Risk Assessment zufolge ein niedriges bis moderates Risiko hatten.
Patienten mit familiärer Vorbelastung erkrankten früher an Prostatakrebs oder ihr Prostatakrebs wurde früher entdeckt als bei Patienten mit sporadischem Prostatakrebs. Die klinisch-pathologischen Eigenschaften und die Prognose waren bei beiden Patientengruppen hingegen ähnlich.
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