
Männer, die nach der Diagnose „nichtmetastasierter Prostatakrebs“ zu Multivitaminpräparaten greifen, leben deswegen weder länger noch kürzer. Das zeigt eine aktuelle Studie von Yiwen Zhang von der Harvard T. H. Chan School of Public Health in Boston, USA, und Kollegen.
Die Wissenschaftler hatten die Einnahme von Multivitaminpräparaten prospektiv bzgl. des Prostatakrebs-spezifischen Überlebens bei 4756 Männern mit bei der Diagnose nichtmetastasiertem Prostatakrebs in der Health Professionals Follow-up Study (1986-2016) untersucht. Anhand von Cox-Regressionsmodellen bewerteten sie den Zusammenhang zwischen der Einnahme von Multivitaminpräparaten nach der Diagnose sowie der Häufigkeit und dem Risiko von tödlichem Prostatakrebs (Fernmetastasen oder Prostatakrebs-spezifischer Tod) sowie für die Gesamtmortalität.
Im Verlauf einer medianen Nachbeobachtung von 11 Jahren dokumentierten sie 438 tödliche Prostatakrebserkrankungen und 2609 Todesfälle insgesamt. Im Vergleich zu Nichtanwendern waren Multivitaminpräparate nach Bereinigung um potenzielle Störfaktoren nicht mit dem Risiko für tödlichen Prostatakrebs (HR 0,98; 95%-KI 0,74-1,30) oder die Gesamtmortalität (1,00; 95%-KI 0,88-1,12) verbunden. Ebenso wenig stellten die Autoren Assoziationen über verschiedene Kategorien der Einnahmehäufigkeit hinweg fest. Im Vergleich zu Nichtanwendern hatten Männer, die nach der Krebsdiagnose regelmäßig Multivitaminpräparate einnahmen (6-9 Tabletten/Woche), ein ähnliches Risiko für tödlichen Prostatakrebs (HR 0,96;95%-KI 0,72-1,28) und eine ähnliche Gesamtmortalität (HR 0,99; 95% KI 0,88-1,12).
(sf/ms)