Presseagentur Gesundheit (pag) Gesundheitspolitik 03.04.2020
Wiesbaden (pag) – Verglichen mit anderen OECD-Staaten ist Deutschland gut ausgerüstet mit Intensivbetten. Das berichtet das Statistische Bundesamt mit Verweis auf verschiedene OECD-Erhebungen. Der Präsident der Deutschen Krankenhausgesellschaft (DKG), Dr. Gerald Gaß, berichtet unterdessen von einer weiteren Aufstockung im Zuge der Corona-Krise.
Seit Corona spielt die Ausrüstung deutscher Kliniken mit Intensivbetten in der medialen Berichterstattung eine wichtige Rolle. Robert Koch-Institut und Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) drängen seit Wochen unisono auf eine Verdopplung der Kapazitäten – obwohl Deutschland im internationalen Vergleich bereits sehr gut dasteht, wie aus einem Bericht des Statistischen Bundesamtes hervorgeht, in dem sich die Behörde auf Zahlen der OECD bezieht. Demnach standen in Deutschland schon vor Beginn der Corona-Krise 33,9 Intensivbetten pro 100.000 Einwohner zur Verfügung, insgesamt also rund 28.000. In Italien (8,6) und Spanien (9,7), die derzeit besonders stark von der Pandemie betroffen sind, liegt die Quote um ein Vielfaches niedriger, auch Frankreich (16,3) verfügt über deutlich weniger Intensivbetten. Ähnlich gut aufgestellt wie Deutschland sind hingegen Österreich (28,9) und die USA (25,8).
Unterdessen verkündet DKG-Präsident Gaß erste Erfolge bei der Schaffung zusätzlicher Kapazitäten. „Ich gehe davon aus, dass wir durch die Aufstockung der vergangenen Wochen inzwischen knapp 40.000 Intensivbetten zur Verfügung haben, von denen etwa 15.000 bis 20.000 frei sind“, so Gaß gegenüber der Rheinischen Post. Im neuen Intensivregister der Deutschen Interdisziplinären Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (DIVI) haben mittlerweile 975 der insgesamt rund 1.200 Intensivabteilungen in Deutschland ihre Kapazitäten veröffentlicht (Stand: 2. April). Dort zählt man derzeit gut 20.500 Intensivplätze, von denen knapp 8.800 innerhalb von 24 Stunden belegt werden könnten. Die Diskrepanz in den Zahlen ist laut DKG auf zeitlichen Verzug zurückzuführen. Viele der neu geschaffenen Betten seien in dem Verzeichnis noch nicht registriert, so ein Sprecher.
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