Androgenannihilation und Bestrahlung reduzieren beim metastasierten Prostatakrebs Rezidive

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Los Angeles – Eine Androgenannihilationstherapie in Kombination mit einer gezielten Bestrahlung der Metastasen führt bei etwa der Hälfte der Männer mit rezidiviertem oder metastasiertem Prostatakrebs zu Rezidivfreiheit nach 6 Monaten. Darauf deutet eine kleine Studie in European Urology hin (2024; DOI: 10.1016/j.eururo.2024.01.021).

„Fast alle Männer mit metastasiertem, hormonsensitivem Prostatakrebs, die eine intermittierende Androgen­deprivationstherapie (ADT) erhalten, haben innerhalb von 6 Monaten nach Normalisierung des Testosteron­spiegels einen Rückfall“, berichten John Nikitas von der Division of Hematology-Oncology der University of California in Los Angeles und seine Kollegen.

In einer einarmigen Phase-2-Studie untersuchten sie, ob sich die Rezidivraten verbessern lassen, wenn die intermittierende ADT um eine duale Therapie mit Androgenrezeptoragonisten und eine gezielten steroeotak­tischen Körperbestrahlung (SBRT) ergänzt wird.

Studie mit 28 Männern

An der Studie nahmen 28 Männer teil, die nach radikaler Prostatektomie und intermittierender ADT in der PSMA-PET/CT 1-5 nicht-viszerale, außerhalb des Beckens liegende Metastasen zeigten.

Die 6-monatige Androgenannihilationstherapie bestand aus Leuprolid, Abirateronacetat plus Prednison und Apalutamid. Der primäre Endpunkt war der Anteil an Patienten mit einem ein PSA-Wert unter 0,05 ng/ml 6 Monate nachdem sich der Testosteronspiegel normalisiert hatte (≥150 ng/dl).

26 Patienten (93 %) schlossen die SBRT und die 6-monatige Androgenannihilationstherapie ab, wobei 6 allerdings die Einnahme von mindestens einem ARPI einstellten. Bei 13 der 26 Patienten (50 %; 95-%-KI 32-67) lag der PSA-Wert 6 Monate nach Normalisierung des Testosteronspiegels noch immer unter 0,05 ng/ml. Nebenwirkungen vom Grad 2 und vom Grad 3 verursachte die Androgenannihilationstherapie bei jeweils 21 % der Patienten.

„Unsere Ergebnisse bestätigen, dass die Hinzunahme einer auf die Metastasen gerichteten SBRT zu einer hochpotenten systemischen Therapie den PSA-Wert nach Testosteronnormalisierung niedrig halten kann“, schlussfolgern die Autoren und ergänzen, dass das optimale Regime für die Androgenannihilationstherapie in weiteren Studien geklärt werden müsse. © nec/aerzteblatt.de