Radium-223-dichlorid (Xofigo®): Neue Einschränkungen für den Gebrauch aufgrund von erhöhtem Frakturrisiko und einem Trend zu erhöhter Mortalität
Datum 06.08.2018
Wirkstoff Radium-223-dichlorid
Die Firma Bayer AG informiert über mögliche Zusammenhänge
zwischen der Anwendung von Xofigo und einem erhöhten Risiko für
Knochenfrakturen. Auch ein möglicherweise erhöhtes Sterberisiko wurde in
einer klinischen Studie beobachtet, in der Radium-223-dichlorid
(Xofigo) in Kombination mit Abirateronacetat plus Prednison/Prednisolon
bei Patienten mit asymptomatischem oder leicht symptomatischem
kastrationsresistentem Prostatakarzinom angewendet wurde.
Radium-223 sollte ausschließlich als Monotherapie oder in Kombination
mit einem LHRH-Analogon (LHRH: Luteinisierendes Hormon freisetzendes
Hormon) für die Behandlung erwachsener Patienten mit metastasiertem
kastrationsresistentem Prostatakarzinom (mCRPC) und symptomatischen
Knochenmetastasen ohne bekannte viszerale Metastasen angewendet werden,
bei denen die Erkrankung nach Erhalt von mindestens zwei vorausgehenden
systemischen Therapielinien zur Behandlung des mCRPC (außer
LHRH-Analoga) fortschreitet, oder für die keine andere verfügbare
systemische mCRPC-Therapie geeignet ist.
Radium-223 ist kontraindiziert in Kombination mit Abirateronacetat plus
Prednison/Prednisolon und wird nicht empfohlen bei Patienten mit einer
geringen Anzahl osteoblastischer Knochenmetastasen, bei Patienten mit
nur asymptomatischen Knochenmetastasen sowie in Kombination mit anderen
systemischen Krebstherapien außer LHRH-Analoga.
Bei Patienten mit leicht symptomatischen Knochenmetastasen ist der Therapienutzen sorgfältig gegen das Risiko abzuwägen. Knochenstatus und Ausgangsrisiko für Frakturen beim Patienten sollten vor Behandlungsbeginn ermittelt und mindestens 24 Monate lang engmaschig überwacht werden. Die Anwendung von Bisphosphonaten oder Denosumab ist in Betracht zu ziehen.