Krebsfrüherkennung trotz Pandemie weiter genutzt

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Hamburg – Trotz der Coronapandemie ist die Bereitschaft zur Teilnahme an Krebsvorsorgeuntersuchun­gen nur wenig gesunken. Der Anteil der anspruchsberechtigten Versicherten, die 2020 entsprechende Programme genutzt hätten, ist laut der Techniker Krankenkasse (TK) leicht auf 22,2 Prozent zurück­gegangen. Im Vorjahr 2019 waren es 23,8 Prozent gewesen.

„Die Deutschen sind schon seit Jahren Vorsorgemuffel – durch die Pandemie wurde das immer viel zu niedrige Niveau allerdings nicht ganz so dramatisch weiter gesenkt wie befürchtet“, sagte der TK-Vor­standsvorsitzende Jens Baas.

Allerdings bestehen deutliche Unterschiede bei den einzelnen Untersuchungen. Während die Teilnahme an den Check-Up-Untersuchungen mit minus acht Prozentpunkten und den Mammografie-Angeboten (minus 5,3 Prozent) spürbar zurückgegangen ist, waren die Unterschiede bei den Untersuchungen auf Gebärmutterhalskrebs (minus 1,9 Prozent) und Prostatakrebs (minus 1,1 Prozent) laut Kasse eher gering.

Die Untersuchungen zur Haut- und Darmkrebsvorsorge haben gegenüber 2019 sogar um 0,2 Prozent zu­gelegt. Bei den Kinder-Früherkennungsuntersuchungen U3 bis U9 sei die traditionell hohe Inan­spruch­nahme im Coronajahr 2020 sogar noch einmal um 0,4 Prozentpunkte auf 94,7 Prozent der Berechtigten gestiegen.

„Die Befürchtungen, dass die Menschen aus Angst vor Ansteckungen nicht mehr zu Ärztinnen und Ärzten gehen und Krebserkrankungen oder Fehlentwicklungen in der Kindesentwicklung zu spät erkannt wer­den, lassen sich mit unseren Abrechnungsdaten so pauschal nicht bestätigen“, sagte Baas.

Er rief die Versicherten dazu auf, sich mit dem Thema Früherkennungsuntersuchungen zu beschäftigen. „Früh erkannt lässt sich Krebs grundsätzlich besser behandeln. Menschen sollten sich darüber informieren und dann eine bewusste Entscheidung treffen“, betonte er. © hil/aerzteblatt.de