Aktive Überwachung bietet langfristige Sicherheit beim niedriggradigen Prostatakarzinom

  • Tosoian JJ & al. Eur Urol 06.01.2020 von Deepa Koli Studien – kurz & knapp 22.01.2020

Erkenntnis

  • Die kumulative Inzidenz der Prostatakarzinom-Mortalität bei Patienten mit Gleason Grad 1 (GG1), die unter aktiver Überwachung standen, war auch nach 10- und 15-jähriger Nachbeobachtung sehr niedrig.
  • Bei Patienten, die eine multiparametrische MRT (mpMRI) vor Einschluss in die Studie erhielten, fand seltener eine Neueinstufung nach dem Gleason Grad statt.

Warum das wichtig ist

  • Aktive Überwachung ist nach wie vor eine sichere Option für die meisten Patienten mit einem Prostatakarzinom GG1.

Studiendesign

  • Prospektive Studie mit 1818 Patienten mit einem Prostatakarzinom GG1, die aktiv überwacht wurden.
  • Finanzierung: keine.

Wesentliche Ergebnisse

  • Die Nachbeobachtungsdauer betrug bei 305 Patienten ≥10 Jahre.
  • Die kumulative Gesamtmortalität nach 15 Jahren lag bei 28%.
  • Die kumulative Inzidenz der krebsspezifischen Mortalität oder Metastasierung war 0,1% sowohl nach 10 als auch 15 Jahren.
  • Die kumulativen Inzidenzen über 5, 10 und 15 Jahre betrugen:
    • Für die Neueinstufung des Biopsiegrades 21%, 30% und 32%.
    • Für die endgültige Behandlung 36%, 48% und 52%.
  • Das Risiko für eine Neueinstufung nach dem Gleason Grad nahm zu:
    • Mit fortgeschrittenem Alter: HR 1,02 pro Jahr (P=0,04).
    • Bei schwarzen Patienten: HR 1,47 (P=0,03).
    • Mit der PSA-Dichte: HR pro Zunahme von 0,1 Einheiten 1,32 (P=0,001).
    • Mit einer höheren Anzahl positiver Biopsieproben: HR 1,26 (P<0,001).
  • mpMRI vor Studieneinschluss war verbunden mit einer geringeren Wahrscheinlichkeit für eine Reklassifizierung nach dem Gleason Grad: HR 0,66 (P=0,03).

Einschränkungen

  • Daten zur Komorbidität fehlen.  

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